Alle reden von der Urbanisierung. Dr. Markus Bröhm vom Deutschen Landkreistag brach im Dialogforum "Chancen in der ländlichen Mobilität" eine Lanze für die Fläche. Deutschland sei dezentral und heterogen strukturiert, von den 11.000 Städten und Gemeinden hätten nur rund 80 mehr als 100.000 Einwohner.
Allerdings: Wo es an Nachfrage für Linienverkehre fehle, brauche es kreative Lösungen, um das Angebot zu verbessern. So habe die Odenwald-Regional-Gesellschaft mbH (OREG) On-Demand-Mobilität verwirklicht, indem sie private und gewerblichen Mitnahmefahrten sowie Taxifahrten in den ÖPNV integriert habe, berichtete Peter Krämer, Geschäftsbereichsleiter Nahverkehr der OREG. Vorwiegend auf Taxis setzt auch Ingrid Kühnel, Geschäftsführerin des KreisVerkehrs Schwäbisch-Hall, mit einem Rufbus-System, das abends und am Wochenende den Linienverkehr ergänzt. Die Haltestellen werden nach Anmeldung und festem Fahrplan bedient. In Ostbevern im Münsterland hat Kämmerer Dr. Michael König die Weichen für einen On-Demand-Service gestellt, der die Verbindungen zum außerhalb liegenden Bahnhof verbessern soll. Ziel ist eine attraktive Alternative für Autopendler nach Münster. Die DB Regio Bus-Tochter Westfalenbus und die Konzernschwester ioki erarbeiten gerade das Angebot. "Was wir im ländlichen Raum klären müssen, ist die Zielgruppenfrage", so Guido Verhoefen, Leiter Marketing und Geschäftsentwicklung DB Regio Bus. Seine Empfehlung: die Nachfrage exakt analysieren und befriedigen.