Roter Bus
© Max Lautenschläger
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Alternative Antriebe bei DB Regio Bus

Klimafreundlichkeit durch Nutzung alternativer Technologien:
Für die DB und für uns als DB Regio AG ist der Klimaschutz zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie - auch im Busverkehr.

Bus
© Daniel Busse

Alternative Antriebe sind auch im Busverkehr von hoher Relevanz, um die Streckenfahrten ökologischer zu gestalten. DB Regio Bus realisiert und plant derzeit an mehr als 35 Standorten in ganz Deutschland über 40 Verkehre und Projekte mit klimafreundlichen Antrieben. Die Palette reicht von alternativen Kraftstoffen, über den Einsatz von Wasserstoff- und Batteriebussen bis zum Umbau vorhandener Dieselfahrzeuge in Elektrobusse. Damit leistet die DB Regio Bus ihren Beitrag zur Umsetzung der Clean Vehicles Directive (CVD) der Europäischen Union, denn bereits seit August 2021 müssen bundesweit 45 Prozent aller neu anzuschaffenden Linienbusse saubere Antriebe haben. Jeweils die Hälfte der Busse mit sauberen Antrieben müssen außerdem das Kriterium emissionsfrei erfüllen. Als sauber gelten Plug-in-Hybride und Verbrennungsmotoren, die umwelt- und klimafreundliche alternative Energieträger nutzen. Emissionsfrei im Sinne der CVD sind rein batterieelektrische Busse oder solche mit einer Brennstoffzelle.

Die Deutsche Bahn selbst hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 ganz ohne Diesel auszukommen.

Unsere umweltfreundliche Flotte

Unser Beitrag für ein klimafreundliches Deutschland

In den letzten vergangenen Jahren hat sich bei der DB Regio einiges getan. Neben Praxiserprobungen von Batterie- oder Brennstoffzellenbussen, wurden auch eine Vielzahl von Fahrzeugen eingeflottet und intern die Weichen für die Zukunft gestellt. Unsere Regionen gehen mit gutem Beispiel voran – einzelne, bereits umgesetzten Projekte finden Sie hier.

In der Region NRW ist bereits seit November 2019 ein Elektrobus unterwegs, der im Juli 2021 die Marke von 100.000 Kilometern erreichte. Damit konnte bereits eine Kraftstoffersparnis von rund 31.000 Litern erreicht werden. Das entspricht knapp 82 Tonnen CO2. Im Oktober 2021 testete die SüdbadenBus GmbH (BVR) zudem einen Wasserstoffbus in Dormagen, um auch dort wichtige Erfahrungen mit den neuen Antrieben zu sammeln.

Im März 2021 startet die Regionalverkehr Allgäu GmbH (RVA) in der Region Bayern mit dem Betrieb ihres ersten eigenen Elektrobusses des Herstellers EvoBus, im August 2021 kam der zweite Bus hinzu. Seit April 2021 fahren in der Region vier weitere Elektrobusse im Linienverkehr Bad Tölz. Damit die Fahrzeuge über Nacht geladen werden können, hat DB Energie die passende Infrastruktur auf den Betriebshöfen installiert.

Für die Region Mitte konzentrierten sich die Einsätze bisher größtenteils auf Frankfurt. Hier fuhr über mehrere Wochen hinweg je ein Elektrobus von Heuliez und MAN im Praxisbetrieb. Gleich über mehrere Monate konnten die Fahrgäste den Wasserstoffbus des portugiesischen Hersteller CaetanoBus erleben. Zum Zwecke eine Road-Show für Aufgabenträger bekam die Region für rund 14 Tage einen weiteren Wasserstoffbus, diesmal vom Hersteller Hyundai.

Bezüglich Wasserstoffbusse tut sich auch in der Region Nord einiges. Seit Mai 2021 sind in Nordfriesland gleich zwei Wasserstoffbusse dauerhaft im Linienbetrieb. Die Besonderheit hier: Die Zusammenarbeit mit dem genossenschaftlich organisierten Windkraft-Projekt eFarm. Der Wasserstoff wird so regional von eFarm produziert und kann von den Bussen an zwei Tankstellen in Husum und Niebüll getankt werden, die dann zu 100 Prozent klimaneutral auf den Straßen unterwegs sind. Bereits aktiv sind zudem ein auf batterieelektrischen Antrieb umgerüsteter ehemaliger Dieselbus (Pilude) sowie zwei Elektrobusse von MAN. Sie nahmen gleichfalls im Mai 2021 ihren Dienst für den VW-Werksverkehr in Wolfsburg auf. In Bad Oldesloe lief eine sechsmonatige Praxiserprobung eines Elektrobusses, der dem Aufgabenträger die Leistungsfähigkeit verdeutlichte.

In der Region Baden-Württemberg sind seit Ende 2021 5 Elektrobusse in und um Ettlingen im Einsatz. Das besondere hier: Um die Verkehrsunternehmen zu entlasten, stellte der Aufgabenträger die notwendige Ladeinfrastruktur zur Verfügung. Weitere, noch offene Projekte, sind für Whylen und Waldsdshut in der Überlegung. Dort könnten zukünftig Brennstoffzellenbusse auf den Straßen unterwegs sein. Um auch hier die Praxistauglichkeit unter Beweis zu stellen, bekam die SüdbadenBus GmbH (SBG) in Waldshut vom 8. September bis zum 8. Oktober 2021 einen Brennstoffzellenbus zur Verfügung gestellt. Bereits im Januar testete die SBG in Villingen einen Elektrominibus von VDL.

Trotz aller Fortschritte: Diesel-KOM bleiben vorerst unverzichtbar im ÖPNV

Obwohl alternative Antriebe bei Regio Bus weiter vorangetrieben werden, sind Busse mit Dieselmotoren vorerst unverzichtbar für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Das hat vor allem wirtschaftliche Gründe: Diesel-KOM sind im Einkauf um den Faktor 2 bis 2,5 günstiger. Gleichfalls ist deren Infrastruktur bereits vollumfänglich vorhanden und benötigt deshalb keine Investitionen mehr. Hinzu kommt auch, dass Diesel-KOM ihre Reichweiten über die gesamte Buslebensdauer schaffen, während die Leistung der Akkus bei Elektrobussen jedoch über die Jahre abnimmt.

HVO-Dieselbusse – flexibel, klimaschonend und bewährt

Am schnellsten gelingt die Einsparung von Emissionen mit dem Betrieb von HVO-Dieselbussen. Alternative Kraftstoffe wie HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) sind aus Pflanzenöl hergestellte Kraftstoffe, die ähnliche Eigenschaften aufweisen wie Diesel. Da die Pflanzen in ihrem Leben CO₂ aus der Luft entnehmen und dieses „verarbeiten“, lässt sich über den gesamten Prozess von pflanzen bis verbrennen im Motor CO₂ einsparen. HVO-Kraftstoffe entsprechen den EU-Vorgaben für nachhaltige Kraftstoffe. Beschaffungsrichtlinien stellen sicher, dass keine Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion herrscht und kein Palmöl verwendet ​wird. Zwar senkt der Einsatz dieser Kraftstoffe den lokalen Ausstoß von CO₂ und Co. nur geringfügig, dafür werden von Herstellung bis Verwendung ca. 90% der Emissionen gegenüber dem herkömmlichen Diesel eingespart.

Entscheidende Vorteile von HVO-Dieselbussen

  • In nahezu allen Dieselfahrzeugen ab 6 Euro einsetzbar
  • Minimale Umrüstung notwendig
  • Bis zu 90% CO₂ Einsparung über die gesamte Wertschöpfungskette
  • Verbrauch, Tankzeit sowie Fahrverhalten bleiben gleich

Lesen Sie dazu das Interview „Quick-Wins fürs Klima“ unter regiosignale.deutschebahn.com oder schauen Sie die Aufzeichnung unserer Impuls-Nuggets „Klimafreundlicher Nahverkehr mit HVO“ unter slidesync.com (Anmeldung mit Namen und E-Mail-Adresse notwendig).

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