Batteriezüge (BEMU)
In der Hybrid-Variante können Batteriezüge unterwegs nachladen. Dafür braucht es allerdings Oberleitungsinseln.
Hybridvariante mit höherer Reichweite
Technisch spricht der hohe Gesamtwirkungsgrad für den Batteriebetrieb: Die Primärenergie steht ohne große Umwandlungsverluste zur Verfügung. Ein Nachteil ist die begrenzte Reichweite. Sie liegt aktuell bei rund 100 Kilometern, wird durch die Weiterentwicklung der Speichertechnologie jedoch absehbar weiter steigen. Die Hybridvariante kann den Nachteil der begrenzten Reichweite ausgleichen, wenn im befahrenen Netz auf Teilstrecken eine Oberleitung zur Verfügung steht oder gezielt Oberleitungsinseln geschaffen werden, die unterwegs das Nachladen ermöglichen. Die Anlage von Oberleitungsinseln ist jedoch mit einem Planungs- und Realisierungsvorlauf verbunden.

Einsatzgebiete
Stand: Juli 2022
Den ersten erfolgreichen Einsatz im Fahrgastbetrieb absolvierte ein BEMU im Frühjahr 2022 auf Strecken in Baden-Württemberg und Bayern. Der Pilotbetrieb von DB Regio fand in Zusammenarbeit mit dem Fahrzeughersteller Alstom und den Aufgabenträgern statt.
Auf einem 240 Kilometer langen Streckennetz in der West- und Südpfalz lösen BEMU ab Dezember 2025 sukzessive den Dieselbetrieb ab. DB Regio hat dafür 44 Hybrid-BEMU des Herstellers Stadler bestellt. An fünf Stellen im Streckennetz sind Oberleitungsinselanlagen geplant.
Für die Regionalbahnlinien des Netzes Warnow in Mecklenburg-Vorpommern hat DB Regio 14 BEMU des Herstellers Stadler in Auftrag gegeben. Sie sollen ab Dezember 2026 auf den Strecken Wismar – Rostock – Tessin sowie Bad Doberan – Rostock – Graal-Müritz zum Einsatz kommen.
Ab Ende 2025 stellen die Aufgabenträger den Dieselbetrieb im Netz Niederrhein-Münsterland auf Batteriezüge um und haben dafür insgesamt 63 BEMU beim spanischen Hersteller CAF in Auftrag gegeben. DB Regio wird fünf der sieben Linien des Netzes mit insgesamt 35 BEMU betreiben. Für die zwei weiteren Linie war das Vergabeverfahren im Juli 2022 noch nicht abgeschlossen.
